1966 tourte Hed Wimmer kreuz und quer durch Spanien. Ihr Auftrag: Fotografien für einen Reiseführer anzufertigen. Dieser erschien dann auch – erheblich verspätet – 1972 in dem renommierten schweizerischen Walter-Verlag. Autor des Reisführers mit dem schlichten, aber durchaus zutreffenden Titel: „Spanien“ war Hanns Buisman, zu dem über 500 Seiten umfassenden Werk steuerte Hed Wimmer ca. 100 Fotografien bei. Das Werk im Taschenbuchformat war erfolgreich, und es erfuhr mit erforderlichen Erweiterungen bis 1989 allein acht Auflagen.
Der Walter-Verlag war stark katholisch geprägt, was sich dann auch im Text des Reiseführers widerspiegelt: viel Steine, viele Gebäude, Reliefs, Glaubensfeste und wenig Wirtschaft und Politik, geschweige denn über die die damalige Gesellschaft durchdringende Franco-Diktatur, über gesellschaftliches Leben und  Arbeit. Kurz: Es war ein Reiseführer, so richtig auf das Bildungsbürgertum zugeschnitten, zumal Ballermann und andere Szeneorte der normalen Deutschen und Briten  noch nicht en vogue waren. Das schlug sich dann auch in der Auswahl der Fotografien im Reiseführer nieder. Auch die Reiseroute, der entlang zu fotografieren war, war vorgegeben.

In Heds Nachlass finden sich dann aber einige Tausend Negative und Abzüge, die ein etwas realistischeres Bild Spaniens Mitte der 1960er-Jahre zeichnen. Hier und da ist  großstädtisches Flair zu erkennen, vor allem aber sieht man technologisch rückständige, harte Landarbeit und zum Teil bittere Armut. Aus heutiger Sicht erzeugte die Beseitigung der Franco-Diktatur und der Zugang zu den Milliarden-Töpfen der EU einen eklatanten Kontrast zu dem Spanien Mitte der 1960er-Jahre.

Die Wiedergabe der Fotografien ist geografisch strukturiert. Spanien gliedert sich auf dem Festland in 17 Autonome Gemeinschaften, die wiederum im Regelfall in diverse Regionen untergliedert sind.

Buchumschlag Spanien-Reiseführer
Buchumschlag des Reiseführers
Die im Reiseführer vorgeschlagene Reiseroute
Spanien
Die spanischen Regionen und Provinzen